Blaumeise, Kohlmeise & Co.
Da viele Vögel, wie auch Blau- und Kohlmeise, Insektenfresser sind und diese bei der Jungenaufzucht besonders viel Futter benötigen, kann man diese Umstände gut nutzen
In Städten gibt es meist nur wenige Bäume und insbesondere keine alten, mit Astlöchern oder hohlen Stämmen. So fällt es Höhlenbrütern, wie der Meise schwer geeignete Nistplätze zu ergattern. M it dem Installieren eines Brutkastens in der Stadt kann man ihnen große Dienste erweisen.
Den diese mit ihrer eifrigen Suche nach Raupen und Insekten gerne entlohnen. So wird ein Meisenjunges mit 7.000 - 8.000 Raupen gefüttert, bis es groß ist. Im Gelege eines Meisennestes sind 7 - 13 Eier und Meisen haben ein bis zwei Gelege pro Jahr. Dies bedeutet das ein Meisenpaar durchschnittlich 35 - 75 kg Insekten pro Jahr erbeutet
Wenn man nun bedenkt, dass die Gesamtmenge der Insekten in den letzten 30 Jahren flächendeckend in Deutschland (aber auch weltweit - auch in Regenwäldern) um 80% zurückgegangen ist, dann ist zu verstehen, dass sich Vögel mit der Ernährung ihrer Jungen schwer tun!
Frei stehende Eichen in Städten sind jedoch immer wieder vom Eichenprozessionsspinner befallen. Da die Gespinste der Raupen bei Menschen starke allergische Reaktionen hervorrufen, muss bei starkem Befall gegen dies vorgegangen werden. Sind Meisen, aber auch andere Insekten fressende vögel in der Gegend vorhanden, so können diese die sonst kosten- und arbeitsintensive Bekämpfung gut bewerkstelligen.
Blühstreifen und Artenvielfalt in der Landwirtschaft
Die Verbesserung der natürlichen biologischen Kontrolle in landwirtschaftlichen Systemen ist folglich von hohem wirtschaftlichem, ökologischem und sozialem Interesse und kann durch eine Steigerung der räumlich-zeitlichen Heterogenität der Lebensräume in Produktionssystemen erreicht werden. Schädlinge profitieren von großen Monokulturen und davon, dass die immer gleichen Pflanzen auf dem Acker stehen. Eine Diversifizierung mit vielen Kulturarten, langen Fruchtfolgen und kleinen Feldern hilft, die Vielfalt der Tiere und Pflanzen zu erhalten und damit ein für die Landwirtschaft günstigeres Gleichgewicht zwischen Schädlingen und Nützlingen sicherzustellen. Die Anlage von Wildblumenmischungen ("Blühstreifen") in der Nähe von Produktionsgebieten fördert die Artenvielfalt und verbessert die Bereitstellung von Ökosystemleistungen für die Landwirtschaft. So kann die Verbesserung der biologischen Bekämpfung durch Blühstreifen den Ernteschaden durch Getreideblattkäfer um 40 Prozent senken und die Weizenerträge an den Feldgrenzen um bis zu 10 Prozent steigern.